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        ZUM MENÜ

        Kasachstan war jetzt nicht unbedingt mein erstes Traumland zum Reisen.
        Meine Freundin ist dort geboren und die ersten Lebensjahre auch aufgewachsen. Natürlich wollte ich Ihre Wurzeln kennenlernen. Es leben noch einige Verwandte dort und wann bekommt man schon so eine Chance auf so ein Land.
        Eins vorab, es war toll und prägend und ich würde es jederzeit wieder machen.
        Ich muss gestehen, ich wusste damals noch nichtmal genau, wo Kasachstan eigentlich liegt. Ich habe es immer mit Kälte assoziiert. Nun ja, ein Blick auf die Karte lohnt sich, die Größe im Verhältnis zu anderen Ländern ist doch ziemlich beeindruckend und überrraschend. Den Wintermantel habe ich nicht gebraucht, viel mehr FlipFlops und Sonnenbrille. Kasachstan an sich, ist ein Land voller Gegensätze. Ein Land mit Öl. Und das merkt man. Man findet beeindruckende Gebäude mit Verziehrungen bis ins Detail, noble Autos und schicke Geschäfte. Auf der anderen Seite und hinter den Kullissen findet man viel Bescheidenheit, Armut und auch Korruption. Aber auch Menschen, die nicht viel haben, aber das offen, gerne und freundlich teilen. Vor allem, wenn man mehr in die ländlichen Gegenden kommt, merkt man dies doch sehr schnell.

        Wir wurden mit einer Herzlichkeit bei der Familie meiner Freundin aufgenommen, die einmalig war. Ich fühlte mich sofort als Teil davon und das obwohl ich kein Wort russisch sprach. Ich merkte relativ schnell, dass es keine Sprachbarrieren gibt, wenn man offen und mit einem Lachen versucht sich zu artikulieren. Wir hatten somit für fast zwei Wochen persönliche Reiseführer, die uns Land und Leute zeigten. Ich lernte viel über eine stolze Kultur, die mit drastischen Veränderungen und Einschnitten in vergangener Zeit umgehen musste.
        Es war prägend. Man wird geerdet und das ist auch gut so. Ich habe zu schätzen gelernt, was wir in unserem Leben eigentlich haben. Dinge, die für uns normal sind, sieht man mit anderen Augen. Dafür bin ich dankbar.